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Video-Technik: Normen, Standards, Codecs, Spezifikationen

Video-Technik: Normen, Standards, Codecs, Spezifikationen

Normen, Standards, Codecs, Spezifikationen … alle wesentlichen Informationen zur Video-Technik im Allgemeinen haben wir hier für Sie zusammengetragen. Wenn Sie Ihr Basiswissen über die Fernsehtechnik erweitern wollen, dann sind Sie hier genau richtig. 


Na Logo - ein Logo!

"UHD oder 4K, HDR10 oder Dolby Vision oder doch HLG?"

Weiß ist nicht gleich Weiß

Die Schwarzkörperkurve (Englisch: Black Body Curve) ist eine im Normdiagramm CIE 1931 dargestellte Linie die den Ort des Weiß` verschiedener Farbtemperaturen verzeichnet.

Im BUROSCH-Labor: Panasonic-TV DXW-904/ULTRA HD Premium™

Als einer der ersten kamen wir von BUROSCH in den Genuss, das Panasonic-Flaggschiff eingehend zu testen. Schon jetzt eine Legende: der VIERA TX-58DXW904! Ausgezeichnet mit dem Siegel ULTRA HD Premium - und das vollkommen zu recht, wie wir in unserem Labor feststellen konnten. In einem kleinen Bericht haben wir für Sie die wichtigsten Erkenntnisse zusammengefasst. 

Verschiebung des Farbspektrums der LED

Bei den Phosphor- und Silikon-Umhüllungen von LEDs können störende Verfärbungen auftreten. Grund sind häufig inkompatible flüchtige organische Verbindungen. Abhilfe schaffen einfache Tests bei denen Entwickler feststellen, mit welchen Substanzen sich eine Leuchtdiode verträgt.

Bunt oder natürlich: Die Erweiterung des Farbraums in der Praxis

Röhre, Plasma, LCD und OLED: Zwischen diesen Entwicklungen im TV-Bereich liegen Jahrzehnte, doch die Farbdarstellung beruht immer noch auf vergleichbaren Standards. Selbst Ultra-HD-Videos werden im veralteten Farbformat gesendet. Dabei können moderne Fernseher deutlich mehr leisten als das, was aktuelle Videosignale liefern.

Der Moiré-Effekt in Digitalkamers

Die Moiré-Problematik ist bei hybriden Kameras mit Videofunktionen von großer Bedeutung, weil sich Filter, Bildbearbeitungsmechanismen und Aufnahmeprozesse nicht gleichermaßen für die Videoaufnahme wie für die Fotoaufnahmen eignen. Moiré entsteht im Allgemeinen, wenn zwei regelmäßige Strukturen, wie zum Beispiel Linienraster oder Rasterpunkte, gegeneinander verschoben übereinander liegen. Es entsteht dann eine neue Struktur, die keiner der beiden ursprünglichen Muster entspricht.

Beyond HD: Was kommt nach HD?

Ja, was kommt nun nach HD? Die Analogtechnik hat ausgedient. High Definition ist mittlerweile weltweiter Standard. Doch da geht noch was! Ultra High Definition ist Realität, 8K schon längst keine Utopie mehr. Der folgende Fachartikel der Zeitschrift "rfe" gibt Auskunft über technische Hintergründe und brillante Aussichten ...

Die Farbtechnik der LEDs

Was passiert, wenn LEDs in bestimmten Farben leuchten sollen? Wir zeigen Ihnen die wissenschaftlichen Grundlagen, um Farben zu mischen und wie diese in einem Controller umgesetzt werden.

"Brightness" and "Contrast" Controls (engl.)

This note introduces the two main user adjustments of a video monitor, BRIGHTNESS and CONTRAST. I explain the effect that these controls have on picture reproduction, and I explain how to set them. This note applies to computer monitors, studio video monitors, and television receivers.

Poynton: Gamma FAQ (engl.)

In video, computer graphics, and image processing, the gamma symbol represents a numerical parameter that describes the nonlinear relationship between pixel value and luminance (or what you might loosely call "intensity"). Having a good understanding of the theory and practice of gamma will enable you to get good results when you create, process and display pictures.

Color FAQ (engl.)

Color is the perceptual result of light in the visible region of the spectrum, having wavelengths in the region of 400 nm to 700 nm, incident upon the retina. Physical power (or radiance) is expressed in a spectral power distribution (SPD), often in 31 components each representing a 10 nm band.

Recommendation ITU-R BT.1729 (2005)

Recommendation ITU-R BT.1729 (2005) Common 16:9 or 4:3 aspect ratio digital television reference test pattern. BT Series. Broadcasting service television.

Recommendation ITU-R BT. 2020

ITU-R Recommendation BT.2020, more commonly known by the abbreviations Rec. 2020 or BT.2020, defines various aspects of UHDTV such as display resolution, frame rate, chroma subsampling, bit depth, and color space. It was posted on the International Telecommunication Union (ITU) website on August 23, 2012

Normen für die Qualitätsbeurteilung von Displays

Wie wird der Energieverbrauch eines Fernsehers gemessen? Welche Parameter gelten für HDTV-Standards? Was bietet die Basis für die unterschiedlichen Beleuchtungs- und Anzeigeeinheiten für Backlights, OLED etc.? Hier veröffentlichen wir eine Übersicht der verschiedenen Normen zur Qualitätsbeurteilung von Flachbildschirmen.

Die LED-Beleuchtungstechnik

Die bisher verfügbaren Weißlicht-LEDs bieten nur einen eingeschränkten Farbwiedergabeindex (CRI) und ihr Farbort im C.I.E.-Diagramm hängt stark von der Temperatur ab. Mit neuen Konzepten gelingt die Verbesserung des CRI bei hoher Effizienz und die Stabilisierung des Farbortes. Bei Systemen mit optischer Rückkopplung schließlich lassen sich Farbort und Helligkeit in weiten Grenzen vorgeben. Im folgenden Artikel von Dipl.-Ing. Wolfgang Reis wird die LED-Beleuchtungstechnik näher erklärt.

HDCP

HDCP - "High-Bandwith Digital Content Protection" ist eine Verschlüsselung - anders ausgedrückt: ein Hochgeschwindigkeits-Hardware-Chiffrierverfahren mit 40 Schlüsseln und einer Länge von 56 Bit. Bei einem Wiedergabegerät mit HDMI-Ausgang, egal ob DVD-Player oder Sat- bzw. Kabelreceiver, ist der Kopierschutz immer enthalten, da HDCP ein fester Bestandteil der HDMI-Schnittstelle ist.

Diagramme der Displaykalibrierung

Seit vielen Jahren ist in Deutschland die Software Colorfacts für Bildmessungen in Gebrauch und sie liefert anschauliche Grafen als auch Ergebnisse, die leicht zu interpretieren sind. Leider lassen sich nicht alle mittlerweile wichtigen Messungen damit ermitteln und darstellen. Für die Messungen im Heimkino-Bereich entschieden wir uns, im BUROSCH-Labor mit dem moderneren System Calman zu arbeiten, das wesentlich umfangreicher analysiert. Die resultierenden Grafen lassen sich ebenfalls leicht interpretieren und sollen hier erklärt werden.

Display Banding

Display Banding

Der Fachbegriff "Banding" definiert das schlechte visuelle Ergebnis des nicht synchronen Zusammenspiels zwischen verschiedenen signalverarbeitenden Stufen z.B. bei der Bildwiedergabe eines Fernsehers. Im Idealfall sollte ein sehr flacher Bildverlauf (z.B. Wolkenbilder) auch gleichmäßig und weich durch das Display dargestellt werden. Je großflächiger das Display ist, desto deutlicher werden vorhandene Probleme bei der Signalverarbeitung visualisiert. Umso "flacher" das eigentliche Bild (z.B. Wolkenbilder, Gesichter (Hauttöne) ... ) und umso größer die physikalische Displayauflösung bzw. Displayfläche, desto deutlicher kann der Banding-Effekt sein.

3D - Das räumliche Sehen

Dem Traum der Menschen von einer naturgetreuen Übertragung und Wiedergabe  von Szenen und Ereignissen in die eigenen vier Wände kommen heutige Fernsehgeräte mit neuester Signalverarbeitung und Displaytechnologie schon sehr nahe. Der flache Bildschirm an der Wand ist Realität geworden. Wie funktioniert aber die räumliche Wahrnehmung? Lesen Sie hier physiologische und geometrische Grundlagen zu 3D % Co.

 

Der Farbraum in der Theorie

Der Farbraum in der Theorie

Die meisten unter uns haben sicherlich schon einmal die Begriffe Adobe-RGB, sRGB oder Rec. 709 gehört. Diese Namen beschreiben allesamt typische Farbräume aus den Bereichen Foto, Film, TV. Was steckt dahinter? 

 

Internet Presse CIE Diagramm kalibriert 15 Std.

Im Prinzip gibt es unendlich viele Farbräume, die durch die Koordinaten der Primärfarben (Rot, Grün, Blau), den Weißpunkt (Maximalhelligkeit) und den Helligkeitsverlauf (Gradation/Gamma) bestimmt werden.

 

Inhaltsverzeichnis:

1. Zuerst die Theorie zum Thema "Farbraum"
2. Farben sind keine Geschmacksache!
3. Der Farbraum:
4. Verschiedene Farbräume:
5. Probleme bei der Farbraumkonvertierung:
6. Warum gibt es heute überhaupt unterschiedliche Farbräume?
7. Liste von Farbräumen und ein paar Anmerkungen dazu:

 

1. Zuerst die Theorie zum Thema "Farbraum"

Die meisten unter uns haben sicherlich schon mal die Begriffe Adobe-RGB, sRGB oder Rec. 709 gehört. Diese Namen beschreiben allesamt typische Farbräume aus den Bereichen Foto, Film, TV.

 Internet Presse Wellenlängen
Auf der Grafik wird deutlich, wie klein das Spektrum ist, das ein Mensch sehen kann.

 

Die sechs Symbole oben beschreiben die Wellenlängenbereiche von Radioaktivität, Röntgenstrahlen, Ultraviolett, sichtbares Lichtspektrum des Menschen, Infrarot und Radiowellen (von links nach rechts).

Die Begriffe Lichtspektrum und Farbspektrum beschreiben dasselbe.

Das Lichtspektrum reicht von Ultraviolett bis Infrarot. Die Wellenlängen dieser Spektralfarben werden in Nanometer (nm) gemessen. Vom kompletten Lichtspektrum kann das menschliche Auge nur einen kleinen Bereich sehen. Dieser Frequenzbereich beträgt etwa 380 nm (Violett) bis 780 nm (Rot).

Die Film/TV-Industrie hat schon früh erkannt, dass es Sinn macht, nur Farben in einem Film darzustellen, die der Mensch auch sehen kann.

Auf diese Weise kann bei TV-Übertragungen Bandbreite und auf dem Trägermaterial z.B. von 35mm Film, VHS, DVD, Blu-ray „Speicherplatz“ eingespart werden.

 

2. Farben sind keine Geschmacksache!

Aus diesem Grund wurden verbindliche Standards für die Industrie eingeführt. Das Ziel ist es, dass die verschiedenen Produktionsprozesse dieselben Farbmischungen verwenden, die als Standard definiert sind. An diese Standards halten sich alle am Film beteiligten Personen und Unternehmen - vom Kameramann, der Postproduktion, dem Kopierwerk bis hin zum Kino und der TV-Sendeanstalt. Am Ende soll der Zuschauer das Werk so zu sehen bekommen, wie es sich der Filmemacher vorgestellt hat.

Die internationale Beleuchtungskommission CIE (Commission Internationale de l'Éclairage) wurde Anfang des 20. Jahrhunderts gegründet. Der Hauptsitz der Organisation befindet sich in Wien. CIE wird von der internationalen Standardisierungskörperschaft ISO (International Organization for Standardization) anerkannt und beschäftigt sich im Wesentlichen mit der Entwicklung des XYZ-Farbraums.

Bereits 1931 wurde von CIE ein Farbraummodell geschaffen, das alle Farben enthält, die vom gesunden menschlichen Auge gesehen werden können. Dieser CIE-XYZ Farbraum beruht weitgehend auf dem technischen Wissen der 1920er Jahre von W. David Wright und John Guild – und er wird bis heute als Messfarbraum genutzt.

XYZ umspannen dabei den Farbraum. X steht als Rot-, Y als Grün- und Z als Blauvalenz*. Dabei betragen die Wellenlängen cirka:

-        Rot 630 – 780 nm

-        Grün 480 – 560 nm

-        Blau 420 – 480 nm

Sogar Violett ist hier darstellbar mit etwa 380 – 420 nm.

 

*Die Farbvalenz (z.B. Blauvalenz) beschreibt die Fähigkeit, Licht in Abhängigkeit von der Wellenlänge unterschiedlich wahrzunehmen. Dadurch können verschiedene spektrale Mischungen zum gleichen Farbeindruck (Farbreiz) führen. Aus diesem Grund kann die Zusammensetzung des Farbspektrums nicht allein aus der wahrgenommenen Farbe erschlossen werden.

Internet Presse CIE Farbräume

Auf dem Diagramm ist gut zu erkennen, dass nur die drei Farbräume CIE-XYZ, CIE-RGB und Wide Gamut RGB das Farbspektrum in Richtung Violett und Rot nahezu vollständig ausschöpfen.

Die Farbräume Adobe RGB, PAL/SECAM und sRGB können Farben unterhalb von 460 nm und über 610 nm nicht mehr darstellen.

 

3. Der Farbraum:

Ein Farbraum baut in der Regel auf 3 Primärfarben auf. Meistens stellen diese die Eckpunkte des gewünschten Farbraums dar. Dafür werden sie an exakt festgelegten Orten positioniert, die sich innerhalb des sichtbaren Lichtspektrums befinden.

Die Primärfarben sind die Ausgangsfarben (Grundfarben) eines Farbmischprozesses. Für die additive Mischung sind diese Farben Rot, Grün und Blau. Aus diesen 3 Farben (RGB) lassen sich nahezu alle beliebigen Farben mischen. Werden Rot, Grün und Blau in gleicher Helligkeit (plus maximale Sättigung) gemischt, entsteht 100 % Weiß.

Als Sekundärfarben werden Mischungen aus zwei Primärfarben bezeichnet. So ergeben Rot + Grün = Gelb. Cyan entsteht aus Blau + Grün. Magenta entsteht aus Rot + Blau.

Die Wertebereiche für Farbeindrücke von Rot, Grün und Blau und Graustufen (Unbuntfarben) können unterschiedlich festgelegt werden. Üblicherweise liegen diese Werte zwischen 0 % und 100 %.

Da die Helligkeitswahrnehmung des Menschen nichtlinear ist, verläuft auch die Gammafunktion nicht linear sondern in Form einer ansteigenden Kurve. Auf diese Weise wirkt der Helligkeitsverlauf von Schwarz zu Weiß (Graustufenverlauf, z.B. eine Grautreppe) subjektiv gleichmäßig. Die Gammakurve beschreibt den Helligkeitsanstieg zwischen 0 % (Schwarz) und 100 % (Weiß) in Prozent. Als Berechnungsgrundlage dient 100 % Weiß (100 IRE).

Das Weiß liegt an einem exakt definierten Ort innerhalb des Farbraums. Die Koordinaten sind x = 0,3127 und y = 0,3291 (siehe obiges Diagramm). Dieser Farbort wird auch als Weißpunkt oder D65 bezeichnet.

 

4. Verschiedene Farbräume:

Je nach Farbort kann eine Primärfarbe eine andere Tonalität besitzen. Wird beispielsweise Grün in Richtung Rot verschoben, kann das Grün deutlich gelber erscheinen, weil rote Spektralanteile ins grüne Farbspektrum gemischt werden. Dadurch ändert sich jede andere Mischfarbe in die grüne Spektralanteile gemischt sind.

Wird die Maximalhelligkeit oder die Sättigung von Grün verändert, hat dies ebenfalls Auswirkungen auf alle grünen Farbmischprozesse.

Da unterschiedliche Farbräume (z.B. Adobe RGB und sRGB) unterschiedliche Koordinaten für die Primärfarben ausweisen, werden Farben vom selben Quellmaterial in den jeweiligen Farbräumen unterschiedlich aussehen.

Pauschal kann festgehalten werden, je größer ein Farbraum ist, desto kräftiger/gesättigter/bunter können Farben erscheinen.

Probleme ergeben sich selten, wenn Quellmaterial aus einem kleineren Farbraum in einem größeren Farbraum abgebildet wird, weil der größere Farbraum die vorhanden Spektralanteile vollumfänglich darstellen kann.

Umgekehrt treten immer wieder erhebliche Probleme auf, wenn Quellmaterial aus einem großen Farbraum in einen kleineren Farbraum konvertiert wird. Der kleinere Farbraum hat im Vergleich ein kleineres Farbspektrum. Farben, die außerhalb des Farbraums liegen, können nicht dargestellt werden. Die Folgen sind oftmals deutlich sichtbare „Falschfarben“, blasse Hauttöne und unnatürliche wirkende Landschaftsaufnahmen.

Das CMYK-Farbmodell stellt einen Sonderfall dar. Hier bilden Cyan, Magenta, Yellow und Schwarz (Kontrast) die Grundfarben. CMYK wird vornehmlich im Offset/Digital/Siebruck eingesetzt. Im Gegensatz zur Additiven Lichtfarbmischung (Rot + Grün + Blau = Weiß) wird im Vierfarbdruck subtrahiert.

Ausgehend vom (meist) weißen Trägermaterial (Papier) wird der Druck umso dunkler, je mehr Farbe aufgetragen wird.

Der relativ „eckige“ CMYK-Farbraum (siehe oben im Diagramm) weicht sowohl vom RGB-Farbraum als auch vom HDTV-Farbraum sichtbar ab. So wird beispielsweise Blau nicht in dem Umfang dargestellt, wie es im RGB-Farbraum beispielsweise der Fall ist.

 

5. Probleme bei der Farbraumkonvertierung:

An dieser Stelle ein Beispiel aus der Praxis. Für die Firma Bahlsen sollte ich eine Keksdose fotografieren. Um ein möglichst großes Farbspektrum während der Fotoaufnahme abzudecken, nutze ich den Farbraum Adobe RGB 1998.

Das Ergebnis der Fotoaufnahme erfüllt die Ansprüche des Kunden. Die Farben der Keksdose sehen auf der Fotoaufnahme identisch aus.

Nun soll das Bild für verschiedene Werbezwecke genutzt werden. Das beinhaltet Werbung in Online- und Printmedien.

Für die Onlinemedien veränderte sich an der Farbdarstellung nichts, weil in aller Regel der Farbraum Adobe RGB 1998 auf Computermonitoren dargestellt werden kann. Selbst der kleinere Farbraum sRGB stellt die Blaufarbtöne auf der Keksdose ohne nennenswert sichtbare Farbabweichungen dar. Das liegt daran, weil sRGB das Blauspektrum in ähnlichem Umfang abbilden kann wie Adobe RGB.

Darüber hinaus sollen nun diverse Werbemittel gedruckt werden. Das sind u.a. Verkaufsaufsteller, Karten für ein Preisausschreiben, Verpackungsmaterialien, die allesamt die Keksdose abbilden sollen. Um die Original-Fotoaufnahme im Offset drucken zu können, muss der Farbraum Adobe RGB in den Farbraum CMYK konvertiert werden. Diese Konvertierung führte im Ergebnis zu massiven Farbveränderungen. Der Glanz auf der Keksdose ist nicht mehr vorhanden, auch der dezente Farbverlauf im Blau existiert nicht mehr. Insgesamt sehen die Farben nun falsch aus – sie entsprechen nicht mehr den Originalfarbmischungen.

Eine originalgetreue Farbmischung ist in diesem Fall nicht möglich, weil die dargestellten Blaufarbtöne außerhalb des CMYK-Farbraums liegen.

Wir erinnern uns: Es können keine Farben dargestellt werden, die außerhalb des Farbraummodells liegen.

 

Der Auftraggeber hat nun zwei Möglichkeiten:

  1. Er belässt es dabei und druckt die Keksdose auf die Werbemittel, so wie sie dargestellt wird.
  2. Er fügt eine „Sonderfarbe“ hinzu.

Zu 2.

Ein großer Vorteil des Offsetdrucks liegt darin, dass neben den 4 Grundfarben (Cyan, Magenta, Yellow und Schwarz) noch zusätzliche Farben eingesetzt werden können. Zum Beispiel glänzendes Gold oder Silber. In unserem Fall ist es nun ein Blaufarbton, der außerhalb des Farbraums CMYK liegt. Dadurch kann die Originalfarbe der Keksdose reproduziert werden.

Internet Pressefoto Künstlerdose RGB MBR0002 kopie

Hier die Keksdose von Bahlsen im Original.

Internet Pressefoto Künstlerdose CMYK MBR0002 kopie

Hier nun die gleiche Keksdose, nachdem sie in den Farbraum CMYK konvertiert wurde. Es ist gut zu erkennen, dass die Farben nicht mehr vollumfänglich darstellt werden.

 

6. Warum gibt es heute überhaupt unterschiedliche Farbräume?

Im Grunde gibt es auf diese Frage 3 Antworten:

-  Unterschiedliche Farbräume werden in verschiedenen technischen Bereichen eingesetzt.

-  Technische Bedingungen haben sich in den Jahren verändert

-Politische, wirtschaftliche Interessen von Unternehmen und Interessenverbänden

 

Rec. 601

ITU-R BT 601 ist ein Standard, der heute durch die ITU (International Telecommunication Union) festlegt, wie u.a. Fernsehsignale, DVD und Video zu kodieren sind. Der hier beschriebene Farbraum wird auch REC 601 genannt. Er ist kleiner als der HDTV-Farbraum REC 709 (siehe unten).

 

Rec. 709

Seit Einführung von HDTV (High Definition Television) liegt weltweit erstmals ein einheitlicher Farbstandard vor. Dieser wird mit ITU-R BT.709 beschrieben und nennt sich REC 709.

In aller Regel sind Farbräume exakt spezifiziert. Leider trifft das auf REC 709 nicht vollumfänglich zu.

Während die Koordinaten für die Farborte exakt beschrieben sind, wird ein verbindlicher Gammaverlauf nur für die Filmaufnahme genannt – nicht aber für die Wiedergabe!

Das ist ein großes Ärgernis.

Allgemein hat sich bei TV-Herstellern, Testmagazinen, Heimkinofreunden und Händlern ein linearer Gammaverlauf von 2,2 als „Standard“ durchgesetzt. Displays werden zwischen 10 und 90 IRE exakt auf ein Gamma 2,2 kalibriert.

Beim Mastering von Filmen ergibt sich nun ein Problem. Der spezifizierte Gammaverlauf von REC 709 für die Aufnahme weicht massiv von einem realen Gamma 2,2 ab.

Sollte beim Mastering einer Blu-ray das „korrespondierende Gamma“ REC709 genutzt werden, führt dies bei der Wiedergabe zu massiv absaufenden Details in dunklen Filmszenen, wenn das Display ein Gamma 2,2 anwendet. Leider lässt sich vorab kaum sagen, welcher Film wie gemastert worden ist.

 

Internet Presse Gamma REC 709

 

Das Diagramm zeigt auf, dass REC 709 bei 10 IRE ein Gamma 1,6 und bei 20 IRE ein Gamma 1,8 vorsieht. Das korrespondierende Gamma erzielt zu keinem Zeitpunkt den von der Industrie und Testmagazinen genutzten Wert 2,2.

 

Nur der richtige Farbraum gewährleistet ein richtiges Bild:

Wer auf die korrekte Farbreproduktion großen Wert legt, sollte das Quellmaterial in dem jeweiligen Farbraum wiedergegeben.

Zum Beispiel:

Eine US-DVD sollte mit dem NTSC-Farbraum abgespielt werden. Eine europäische DVD sollte mit dem Farbraum REC 601 und eine Blu-ray mit dem Farbraum REC 709 wiedergegeben werden.

Dafür ist es allerdings zwingend erforderlich, dass entsprechende Einstellungen im Display möglich sind.

Die meisten TV/Projektoren verfügen heutzutage über mehrere Farbräume, die auf Wunsch ausgewählt und genutzt werden können. Oftmals verbergen sie sich hinter nichts sagende Namen wie Farbraum „Standard“ oder „Erweitert“. Im Idealfall werden diese Begriffe in der Bedienungsanleitung erklärt.

Sollte ein Display über ein vollumfängliches Farbmanagement (CMS) verfügen, können die gewünschten Farbräume auch selbst eingestellt werden. Die bereits vorhandenen Farbräume können wunschgemäß kalibriert werden.

Für diese Kalibrierung ist allerdings externes Messequipment erforderlich. Das sind ein guter Sensor und entsprechende Software.

Displays aus dem Profibereich (z.B. digitale Kinoprojektoren) sind oftmals einfacher zu bedienen. Hier brauchen meist nur die Koordinaten für die Grundfarben eingegeben zu werden.

Ohne Messequipment ist es aber praktisch unmöglich, das Ergebnis zu kontrollieren.

 

7. Liste von Farbräumen und ein paar Anmerkungen dazu:

  1. CIE-XYZ Farbraum
  2. CIE-RGB Farbraum
  3. NTSC (US TV-Norm)
  4. PAL (TV/DVD)
  5. SECAM
  6. sRGB (Computer/Monitor seit 1996 – aktuelle Alternative zu REC 709 im Bereich HDTV)
  7. Adobe RGB (seit 1998 internationaler Standard in der Profi-Fotografie)
  8. Wide-Gamut
  9. DCI (aktuelle Kinonorm für „Digitalen Film“)
  10. Rec. 601 alter Standard für PAL-TV, DVD, Video
  11. Rec. 709 aktueller HDTV-Standard
  12. Rec. 2020 neuer Ultra-HD Standard
  13. CMYK (Offsetdruck/Siebdruck/Digitaldruck)