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Diagramme der Displaykalibrierung

Seit vielen Jahren ist in Deutschland die Software Colorfacts für Bildmessungen in Gebrauch und sie liefert anschauliche Grafen als auch Ergebnisse, die leicht zu interpretieren sind. Leider lassen sich nicht alle mittlerweile wichtigen Messungen damit ermitteln und darstellen. Für die Messungen im Heimkino-Bereich entschieden wir uns, im BUROSCH-Labor mit dem moderneren System Calman zu arbeiten, das wesentlich umfangreicher analysiert. Die resultierenden Grafen lassen sich ebenfalls leicht interpretieren und sollen hier erklärt werden.

 

 

RGB Balance

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RGB Balance: Dieser Graf zeigt die grundsätzliche Farbbalance zur Zusammensetzung von Weiß in 10 Stufen von Null bis 100 Prozent Helligkeit (horizontale x-Achse). Der erste Wert Null Helligkeit, also Schwarz, ist von geringer Bedeutung, denn Schwarz ist hoffentlich Schwarz und hat keine Farbe, die Messtoleranz ist daher riesig. Hinzu kommt, dass Abweichungen in den untersten Helligkeitsstufen tolerabel sind, da unser Auge im Dunkeln Farbe schlechter wahrnimmt. Der wichtigste Bereich dieses Grafen liegt zwischen 30 und 80 Prozent Bildhelligkeit, denn in diesem Intervall spielen sich gut 90 Prozent aller Motive ab. Je horizontaler und näher an der 100-Prozent-Achse (vertikale y-Achse) sich die drei Grundfarben bewegen, desto farbneutraler zeigt das Gerät das Bild.

 

Gamma Point

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Gamma Point: Sie kennen vielleicht die Darstellung des Gammas als Kurve aus Colorfacts. Calman legt die Werte auf eine logarithmische Skala, weshalb das Gamma als Gerade erscheint, was sicht deutlich genauer ablesen lässt. Das Gamma beschreibt die korrekte Darstellung von Helligkeitsschattierungen zwischen Schwarz und Weiß und damit unter anderem, wie plastisch ein Bild erscheint. Standard für Gamma in der Videotechnik ist 2,22. Tolerabel sind Werte von 2,1 bis 2,4, tendenziell die größeren Werte für verdunkelte Räume. Am wichtigsten in diesem Grafen ist, wie konstant und linear die Kurve von 10 bis 90 Prozent Helligkeit (x-Achse) verläuft.

 

Delta 1976

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Delta 1976: »Delta E« beschreibt den Gesamtfehler, der sich aus der RGB-Balance und dem Gamma ergibt und bezieht darin die subjektive Wahrnehmung ein. Die Marker in den Ampelfarben deuten dabei an, wie signifikant ein Fehlerbereich auffällt. Ein Delta E über 10 ist intolerabel, weil sofort augenfällig. Fehler unter 5 sind tolerabel, aber erkennbar. Werte unter 2,5 lassen sich nur noch im direkten Vergleich mit dem Original erkennen. Werte von 1 und darunter gelten als nicht mehr wahrnehmbar.

 

Gamut CIE

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Gamut CIE: Dieser Graf zeigt das CIE 1936 Chart, das das sichtbare Licht repräsentiert. Das helle Dreieck darin beschreibt den mit der Videonorm (REC709) darstellbaren Bereich. Die Kästchen, die sogenannten Targets, zeigen den in der Norm festgelegten Toleranzbereich an, in dem die verschiedenen Grundfarben abgebildet werden müssen, damit die Farbtöne stimmen. Das Beispiel zeigt einen ungebührlich vergrößerten Farbraum bei Grün und Rot, was in zu knalliger Farbdarstellung resultiert, weil beispielsweise das Grün stets etwas »grüner« gezeigt wird, als es auf der Aufnahme vorliegt. Auch über die Farbmischung lassen sich Aussagen treffen, denn die Sekundärfarben Cyan, Magenta und Gelb, die sich aus je zwei Grundfarben zusammensetzen, müssen für eine harmonische Farbdarstellung genau in die Targets treffen.

 

Gamut Luminance

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Gamut Luminance: Zeigt das Gamut CIE Chart die Fartöne und damit die Qualität der Farben, illustrieren die Luminanz-Balken die Quantität der Farbdarstellung, also wie hell eine Farbe in Relation zu Weiß gezeigt wird. Im Beispiel enthält das Bild die korrekte Menge an Grün und allem, was Grün beinhaltet, aber Rot- und Blautöne und in der Folge Magentatöne (setzt sich aus Rot und Blau zusammen) zeigt das Gerät zu hell.

 

Delta E 1994

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Delta E 1994: Das Delta E 1994 Chart zeigt die Fehlerabweichung in der Farbdarstellung unter Berücksichtigung der Wahrnehmung. Auch hier gilt wieder die Toleranzkennzeichnung mit den Ampelfarben: Rot, falsche Farben, leicht als solche erkennbar, Gelb, die Abweichung ist erkennbar, aber nicht auffällig, Grün und kleiner, also Werte unter 2,5 lassen sich nur im direkten Vergleich erkennen. In diese Delta E Berechnung fließen Werte aus dem CIE und der Luminanz ein. Wenn Sie also ohne weitere Beschäftigung mit einem Blick eine Qualitätsbeurteilung eines Displays oder Projektors treffen wollen, dann reicht ein Blick auf die beiden Delta E Grafen. Mehr als ein Balken über 10 sollte nie vorkommen, und nur absolute High-End-Geräte werden es schaffen, alle Toleranzen unter 2,5 zu halten.

Redakteur: Raphael Vogt / Burosch