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Das Surround-Verfahren: 2+2+2 Recording

Ein Aufnahme- und Wiedergabeverfahren namens "2+2+2 Recording", welches sich besonders für die räumlich exakte Reproduktion klassischer Musik eignet, ist von der Firma MDG-Musikproduktion Dabringhaus und Grimm entwickelt worden. Hier einige Informationen dazu. 


Kernstück des Systems ist die neuartige Lautsprecheranordnung, die eine natürliche dreidimensionale Klangwiedergabe innerhalb eines dreidimensionalen Hörraums schaffen soll. Zum Einsatz kommen, wie bei einer 5.1-Konfiguration auch, insgesamt sechs Lautsprecher. Wie gewohnt finden sich vorne die beiden Hauptlautsprecher und hinten zwei Surroundlautsprecher, zu achten ist selbstverständlich auf die hohe Qualität der Komponenten, denn "2+2+2" nutzt das Format der DVD Audio.

Neu ist nun, dass oberhalb über den Hauptboxen links und rechts jeweils eine weitere Lautsprecherbox aufgestellt wird. Die Höhe, in der die beiden Lautsprecher angebracht werden sollen, ist exakt definiert: Sie entspricht der Hälfte der Basisbreite. Beispiel: Stehen zwei Hauptlautsprecher 2,80 Meter (Basisbreite) voneinander entfernt, so werden die Zusatzlautsprecher in einer Höhe von 1,40 Meter aufgestellt. 
 
Ein Subwoofer, der für die Gesamtqualität bei der Wiedergabe klassischer Musik aufgrund zu starker Bassbetonung oftmals nicht zuträglich ist, und ein Center-Lautsprecher sind bei der 2+2+2 Variante nicht vorgesehen. Über den Sechskanal-Ausgang am DVD Audio-Player können die Daten der 2+2+2 DVD Audio problemlos weitergeleitet werden, da der sechste Kanal bei DVD Audio nicht vom Frequenzgang her beschränkt und frei konfigurierbar ist. Somit also kann, auch wenn beim DVD Audio-Player die 6. Cinch-Buchse laut Beschriftung für den Subwoofer vorgesehen ist (da die am Markt befindlichen DVD Audio-Player auch einen integrierten DD- oder DD- und DTS-Decoder haben), problemlos der erste der beiden zusätzlichen Lautsprecher angeschlossen werden. Der zweite wird über den Center-Ausgang (ebenso frei konfigurierbar bei DVD Audio) verbunden. Zu beachten ist allerdings, dass dem eigentlich als Subwoofer-Kanal vorgesehenen 6. Kanal eine vollfrequenzfähige zusätzliche Endstufe zur Verfügung gestellt wird.

Die akustische Wirkung dieser Neuerung ist überzeugend: So ist die Räumlichkeit hervorragend, und unabhängig von der im Hörraum eingenommenen Position. Man ist nicht mehr an eine Hörposition gebunden, sondern kann sich frei im Raum bewegen. Erfreulich auch die hohe Präzision der Aufnahmen, so erklang beispielsweise eine Orgel sehr differenziert und detailliert, kein Verwischen einzelner Register war zu vernehmen. Die zusätzlichen Lautsprecher sind nicht für die Tiefbasswiedergabe vorgesehen, daher können hier weniger voluminöse Modelle zum Einsatz kommen, zu achten ist aber auf die Hochwertigkeit der verwendeten Bauteile, auch sollten die Lautsprecher vom selben Hersteller und aus der selben Baureihe wie die übrigen Boxen sein. Viel Wert wird bei MDG auf die Feststellung gelegt, dass 2+2+2 Recording "eine realistisch wirkende Räumlichkeit ohne jegliche künstliche Klangprozessoren" garantieren soll. Dies bedeutet: Die Wiedergabe reproduziert lediglich das, was schon bei der Aufnahme Berücksichtigung fand. Abwärts kompatibel sind 2+2+2 Aufnahmen ebenfalls, normale Stereo-Wiedergabe ist problemlos möglich.

Download: 2+2+2.pdf